Zentrierung :
Damit die Membran bei ihrem ständigen Vor/Zurück immer
kolbenförmige Bewegungen ausführt, und nicht anfängt zu
taumeln, wird die Membran, je nach Subwoofer unterschiedlich umfangreich
zentriert. Jeder Lautsprecher hat 2 Zentrierungen, zum einen die Sicke
und zum anderen die Zentrierspinne. Muss der Lautsprecher aber grosse Hübe
ausführen, so ist es nötig, weitere Zentrierspinnen anzubringen,
um die Bewegung kolbenförmig halten zu können. Viele Hersteller
bringen einfach kurz über der 1. Zentrierung eine zweite an, was meiner
Meinung nach aber wenig Sinn macht. Um eine Doppelzentrierung so effektiv
wie möglich benutzen zu können, sollten diese so weit wie möglich
auseinanderliegen (Raptor / Stroker)
Wirkungsgrad :
Lautsprecher zu konstruieren ist wahrlich nicht einfach und mit
vielen Kompromissen behaftet. Der Wirkungsgrad eines Lautsprecher wird
angegeben durch dB/1W/1m. Je höher die dB-Zahl, umso besser kann der
Lautsprecher zugeführte Energie in Schall umwandeln. Der Wirkungsgrad
ist abhänging von der Wicklungshöhe der Schwingspule, der Bewegten
Masse und der Magnetkraft des Dauermagneten. Um echten Tiefbass erzeugen
zu können, muss die Membran eine hohe Masse aufweisen, was dann zur
gewünschten niedrigen Resonanzfrequenz führt. Eine grosse Masse
ist aber schwerer in Bewegung zu setzen, was Wirkungsgrad raubt. Man kann
durch einen grösseren Mageten mehr Kraft erzeugen. Wenn man die Wickelhöhe
gering hält, bleibt die Spule während der Bewegung immer im vollen
Magnetfeld, der Wirkungsgrad steigt. Die geringe Wickelhöhe begrenz
aber wieder den maximalen Hub, der ja für tiefen, lauten Bass benötigt
wird. Will man aber nun wieder große Membranhübe erreichen,
muss man die Schwingspule recht hoch wickeln, was auch wieder am Wirkungsgrad
nagt. Man sieht also, das alles voneinander Abhängig ist, und man
in der Entwicklung Kompromisse eingehen muss. Oder man sagt einfach, ich
akzeptiere eine hohe Resonanzfrequenz und bring damit aber den Wirkungsgrad
hoch (Stroker). Andere wiederum wollen eine möglichst niedrige Resonanzfrequenz
durch eine hohe bewegte Masse und akzeptieren einen geringeren Wirkungsgrad,
der ja durch Mehrleistung ausgeglichen werden kann, wobei dann die Schwingspule
für die hohen Ströme ausgelegt ist (Eartquake Magma).
Impedanz :
Hier genauer auf den Widerstand im Wechselstromkreis einzugehen,
würde den Rahmen sprengen. Es sei nur soviel gesagt : ein Lautsprecher
ist widerstandsmässig betrachtet eine komplexe Last. Das heisst, das
der "echte Widerstand", also die Impedanz abhängig ist von der Frequenz,
wobei auch das Gehäuse mit reinspielt. Die Tuningfrequenz eines Bassreflexgehäuses
lässt sich z.b. durch Impedanzmessung mit verschiedenen Frequenzen
ermitteln, da sie von zwei sehr hohen Impedanzmaxima´s umgeben ein
Tal bildet. Wenn ich z.b. einen 4Ohm Woofer in einem Gehäuse betreibe,
kann ich davon ausgehen, das der echte Widerstand je nach Frequenz meist
deutlich über den 4Ohm liegt (60Ohm ist keine Seltenheit)
Elektrische und mechanischer Defekt :
Lautsprecher kann man durch zwei Arten Zerstören, mechanisch
sowie elektrisch
Mechanisch : "Mir hoats´n Woofer abg´rissn!"
hört man auf manchen dB-Drags. Was aber ist passiert? Die Zugeführte
Leistung ist sehr gross, die daraus resultierende Magnetkraft ebenfalls,
die Membran wird entweder so stark abgestossen, das die Sicke/Zentrierung
reisst bzw. sich löst, oder so stark angezogen, das die Schwingspule
an die Polplatte anschlägt (klappern). Der Abriss der Sicke/Zentrierspinne
bedeutet den sofortigen Tod des Woofers, das Anschlagen auf der Polplatte
ist, wenn nicht mit brachials-Gewalt ausgeführt, eher schleichend.
Bei jedem Aufprall auf die Polplatte entsteht Bewegungsenergie, die die
Schwingspule schluckt, sie fängt an sich zu verformen, was mit kratzem
im Luftspalt durch die verformte Spule endet. Ist die Polplatte dermassen
tiefergezogen um ein Anschlagen auszuschlissen, kann auch hier die Sicke/Zentrierung
abreissen. Selten kann es auch vorkommen, das durch grosse Hübe die
Litzen, die das Audiosignal von den Anschlussklemmen zur Schwingspule reissen,
da sie zu kurz sind. Dieser Fehler lässt sich aber meist noch mittels
Lötkolben und ein Stück Litze behebn, je nachdem, wo der Draht
abreisst.
Elektrisch : Wenn ein Woofer "abraucht" versteht man darunter
den elektrischen Exitus, wobei die elektrische Zerstörung nicht immer
mit Rauch und Gestank als Begleitung in Erscheinung tritt. Was passiert
also? Es gibt auch hier mehrere Arten des Defektes. Ganz unspektakulär
ist, wenn der Schwingspulendraht einfach durch zu grosse zugeführte
Leistung durchbrennt. Der Stromkreiss ist nicht mehr geschlossen. Am effektvollsten
ist sicherlich, wenn die Schwingspule die endstehende Wärme nicht
abführen kann. Die Spule wird sehr heiss, und meisst schmilzt dabei
der Kleber, der die Spule auf dem Träger fixiert. Es fängt an
zu rauchen und zu stinken. Durch immer höhere thermische Belastung
des Drahtes fängt die Spule an, sich zu verformen, was zum Kratzen
im Luftspalt führt, oder im Extremfall ein festbrennen der Schwingspule
im Luftspalt bedeutet. In manchen Fällen wird wohl die Schwinggpule/Trägermaterial
die grosse Hitze verkraften, aber nicht die Umgebung. So kann es schonmal
sein, das sich die Klebestelle von Membran und Schwingspulenträger
löst.